Im 19. Jahrhundert hatten die Winzer an der Ahr groĂe Probleme mit SpĂ€tfrösten im FrĂŒhjahr, welche die jungen Reben schwer schĂ€digen konnten. Um die Weinberge vor Frost zu schĂŒtzen, wurde 1895 vom Landrat eine Verordnung erlassen, dass in den Weinorten eine RĂ€ucherwehr gegrĂŒndet werden sollte.
Auch in Dernau wurde daraufhin eine solche RĂ€ucherwehr aufgebaut. Sie war dafĂŒr zustĂ€ndig, in kalten NĂ€chten Rauchfeuer zu entzĂŒnden, um die Reben durch warme Rauchschleier vor dem Erfrieren zu schĂŒtzen.
Damit diese Arbeit organisiert und flĂ€chendeckend erfolgen konnte, wurde das Dorf in fĂŒnf Bereiche (FlĂ€chen) unterteilt. Diese Bereiche nannte man âRottenâ. Jede Rotte bekam ihr eigenes Einsatzgebiet:
Haardte
Ortesse
Kiere
Patt Nöcke
Baache
In jeder Rotte arbeiteten 4 bis 6 MĂ€nner, die:
Teer heranschafften
Feuerstellen gruben
Die Rauchfeuer betreuten
So konnte gleichzeitig an mehreren Stellen im Tal gerĂ€uchert werden, damit der gesamte Weinberg geschĂŒtzt war.
Die Einteilung in Rotten war also eine praktische Organisationslösung, um schnell und koordiniert reagieren zu können, wenn Frost drohte.
Diese Rotteneinteilung hat sich bis heute in der Tradition des Martinsfeuers in Dernau erhalten, auch wenn das eigentliche RĂ€uchern in den 1960er Jahren eingestellt wurde.
Die aktuelle Karte mit der Einteilung der 5 Rottenbereiche ist 2012 mit der Hilfe von Karl Kreuzberg, Dieter Bertram (Connie Dieter) und der freiwilligen Feuerwehr Dernau entstanden. Leider ist sie noch nicht ganz vollstÀndig. Vielleicht finden sich ja ein paar Freiwillige, welche hier nochmal aktiv werden möchten.